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Leben mit großen Kindern

Meine Kids sind mittlerweile 6 (fast 7 Jahre) und 12 Jahre alt. Und ich bin froh darüber, mittlerweile aus dem Gröbsten raus zu sein.

Ja, wir haben 2 mittlerweile recht selbstständige Kinder und werden trotzdem immer noch gefragt, ob wir nicht noch ein drittes Kind haben möchten? 

Mag sein, dass bei einigen Paaren diese größeren Altersunterschiede total gewollt sind, aber wir haben unsere Familienplanung abgeschlossen. Ich wollte immer 2 Kinder haben, am Liebsten Junge und Mädchen, ein Pärchen halt. Die Reihenfolge war mir eigentlich egal und trotzdem habe ich mich sehr gefreut, als es damals hieß ich bekomme ein Mädchen.

Aber ich schweife ab...

Ich kann es mir zumindest jetzt mit fast 40 Jahren nicht mehr vorstellen, noch einmal mit einem Baby anzufangen. So schön meine Schwangerschaften auch waren, so unkompliziert wie alles im groben und ganzen verlief, möchte ich doch nicht noch ein Jahr an ein Kind fest gebunden sein.

Versteh mich nicht falsch ...

Ich habe meine Kinder beide auf natürlichem Wege zur Welt gebracht und auch beide Kids gestillt. Sie waren beide ausschließlich von mir abhängig - ohne Pause!

Das möchte ich nicht missen, es war eine schöne Zeit. Es war auch toll, mit knapp 33 Jahren das ganze Wunder noch einmal zu erleben, aber nun ist es halt auch gut.

Ich genieße es, dass sie mit anpacken können, dass sie Dinge alleine machen können, genauso wie ich das jetzt wieder kann.

Mittlerweile passt Luna auch gerne mal auf ihren kleinen Bruder auf und bringt ihn selbst zu Bett. Das ist großartig für uns. Andererseits kommt es ja auch nicht dauerhaft und ständig vor.

Wenn wir noch ein paar Kinder mehr hätten, dann wäre es auch nicht nur die Freiheit die wir wieder aufgeben müssten, die jetzt mittlerweile wieder eingekehrt ist, sondern man muss mehreren Kindern auch irgendwo gerecht werden. Schon jetzt gibt es die Eifersucht auf den Kleineren bzw. die Größere. Jeder möchte ausschließliche Mama-Zeit genießen. Aber es ist auch nicht nur die Zeit, viele Kinder haben auch alle viele Bedürfnisse. Mal ein kleiner Kurzurlaub, mal ein Zoobesuch oder auch nur das Eis beim Eismann, alles so Dinge die man auch stemmen muss. Geld, welches wir einfach nicht haben. Platz würde sich vermutlich noch ein wenig finden, aber Geld und Nerven?

Ich möchte meinen Kindern und auch mir etwas bieten können. Ich möchte etwas unternehmen und nicht nur zuhause sein. Ich möchte, dass meine Kinder was erleben, dass sie neue Dinge kennenlernen und ich mich nicht ständig zerreißen muss.

Wir haben damals die Corona-Zeit mit einem Erstklässler und einem 1,5 Jahre alten Kleinkind gewuppt. Es war eine harte Zeit, aber Luna hat es schulisch hin bekommen. Wir haben uns gezickt und gestritten, vor Dummheit nicht mehr gewusst, wie wir den Tag rumkriegen sollen und schulisch vorgearbeitet, weil uns das Tempo zu langsam vor kam. Wir haben es geschafft! Luna ist ein taffes, kluges Mädchen. Und das war sie schon immer. 

Wir haben gelernt, wenn der Kleine seinen Mittagsschlaf gemacht hat. Sie für ihre Schule und ich für mein Fernstudium. Es war eine harte Zeit, wobei mir die beiden Kinder alleine definitiv gereicht haben. 


Aber es ist auch mittlerweile kein Problem mehr zu sagen, komm pass mal kurz auf unseren jüngeren Besuch auf. Aber wenn ich dann sehe, wie unsere Freundinnen da immer noch hinter her sein müssen, bin ich doch froh, dass ich gechillt sitzen bleiben kann, weil meine Kids mittlerweile ihrs machen. Ganz selten sind wir dann noch gefragt, weil sie kuscheln wollen oder man ihnen mal helfen soll. 

Genauso machen sie sich aber auch lauthals bemerkbar, wenn ihnen etwas nicht passt. Als Babys war es schreiend, heute ist es diskutierend und lauthals. Dieser Punkt ändert sich nicht und hat auch seinen ganz besonderen Grund. Auf diese weise testen sie sich aus, behaupten ihren Platz oder ihre Rangfolge und wachsen zu kleinen Individuen heran. Ob ich das jetzt immer toll finde, ist eine andere Geschichte und doch hat es seinen Zweck. 

Und auch ich kann daraus lernen. Ich weiß meine Hutschnur ist nicht sehr lang, ich kann geduldig sein, aber teilweise nicht lange. Und auch daran habe ich in all den Jahren gearbeitet.

Mittlerweile weiß ich, wann es sich lohnt auszuflippen und wann ich es lieber weg atme. Klappt nicht immer, aber ich gebe mir mühe. 

Und auch dieses Diskutieren hat teilweise seinen Sinn. Sie lernen erlerntes anzuwenden und sich dafür einzusetzen. Das kann im Alltag natürlich anstrengend sein, aber für einen selbst: "Es ist alles nur eine Phase!" und im Allgemeinen, ist dies ihre Möglichkeit zu erkennen, was richtig und was falsch ist.

Etwas was ich ebenfalls genieße ist die Tatsache, dass man sie nun auch mal alleine irgendwohin schicken kann und dass man andere Dinge erleben kann, als man sie mit kleineren Kindern noch macht. Wir machen ausgiebige Fahrradtouren - 20 km wird dann eben nicht gemeckert, dass der Weg so weit ist. Man muss auch keine Mittagsschlafzeiten mehr beachten oder kann sich auch mal eine Ausstellung angucken

Das sind aktuell die Momente auf die ich mich gefreut habe, als meine Kids noch klein waren. Jede Phase hat natürlich seine schöne Zeiten, aber ich habe mich schon darauf gefreut, wenn ich mit meinen Kids auch was anfangen kann, was unternehmen kann. 

Klar habe ich auch immer mal wieder die Phasen, wo ich denke, was mache ich nur, wenn die Kids irgendwann groß sind? Wie wird es sein, wenn sie nicht mehr täglich um mich herum wuseln?

Das wird dann wieder eine andere harte Phase werden, aber auch da muss ich dann durch.

Aktuell genieße ich die guten Zeiten mit meinen Kids, wenn man sich mit ihnen unterhalten kann, sie einem von ihren Tag erzählen und besondere Erlebnisse einfach zusammen erlebt werden können

Große Kinder sind halt schon was tolles! (auch wenn sie sich des Öfteren zanken)


Sabina


Kommentare

  1. Ja in Bayern haben wir so ziemlich jeden Feiertag, außer den Welt-Frauen-Tag xD Und Augsburg hat sogar noch einen ganz eigenen Feiertag am 8. August, der bringt mir nur nichts, da ich nicht in Augsburg arbeite *lach*.
    Ja ich werde es nachher verbloggen =) Freu mich schon sehr auf den Test, denn sowas teste ich am Liebsten *lach*.
    Danke dir auch eine schöne Woche

    So ähnlich berichtet auch eine Freundin von mir immer über ihr Leben mit größeren Kindern, denn sie sind auch schon 9 und 7. Das macht schon vieles echt leichter.
    Oh ins Legoland Dänemark möchte ich auch mal, kenne nur das in Deutschland - das is ja quasi bei uns fast ums Eck.
    Das mit dem Mittagsschlaf finde ich aber generell immer schade, warum man den nicht im Leben einfach weiterführen kann xD Geht natürlich nicht wegen Arbeit, aber ich fänds schön. Genieße das immer sehr an meinen freien Tagen, an denen ich auch daheim bin, mittags einfach nochmal zu dösen haha.

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  2. Hey,
    dein Beitrag hat mich wirklich berührt. Das Leben mit großen Kindern bringt so viele Veränderungen mit sich, und du hast es sehr ehrlich und authentisch beschrieben. Ich finde es toll, wie du die Balance zwischen Nähe und Loslassen zeigst – das ist bestimmt nicht immer einfach, aber so wichtig. Deine Gedanken erinnern mich daran, wie wertvoll die gemeinsame Zeit ist, auch wenn die Kinder älter werden und ihre eigenen Wege gehen.

    Danke, dass du deine Erfahrungen teilst und damit vielleicht anderen Mut machst, das Leben mit seinen kleinen und großen Herausforderungen anzunehmen.

    Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und schöne Momente mit deiner Familie.

    Herzliche Grüße
    Saskia Katharina

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  3. Meine sind jetzt 18 und ich muss dir in manchen Sachen recht geben. Es ist einfacher geworden, aber auf der anderen Seite blutet mir auch ein wenig das Herz, dass sie nun bald ihre eigenen Wege gehen. LG Romy

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    1. Das kann ich mir vorstellen. So wird es mir bestimmt auch irgendwann gehen.

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