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Täglich grüßt das Mamatier

Ich fand den Blogbeitrag bei Elischeba die Woche sehr ansprechend, somit wollte ich gleich mal meine Sicht der Dinge erzählen:

Ich bin jemand der mittlerweile sehr gerne ihre Sicht der Dinge den neuen Mamis mitteilt, allerdings nicht vergleichend oder tadelnd, wie das zu meiner Anfangszeit war. Ich bin mittlerweile diejenige die sagt: Das kenne ich, mach dir nichts draus, das wird besser oder das bleibt noch eine ganze Weile. Ich bin also eher die gut zuredende Mamafreundin. Ich kann mittlerweile aus Erfahrungen sprechen, nicht so wie die anderen Mütter bei mir damals, die ebenfalls alle nur einen Säugling hatten und meinten, vom belesen, es müsse alles so und so laufen. Und mein Kind kann ja schon dies und jenes, wenn dein Kind das nicht kann, hat es bestimmt eine Blockade...

Gut gemeinte Ratschläge

Ja solche "gut gemeinten" Sprüche bekommt man als neu Mama von allen Seiten zu hören. Und am Besten sind dann die von den Oma's: Das war bei uns früher nicht so! Da gab es keine Babygläschen, keine Hängewippe etc.
Da haben sie tatsächlich recht und ist natürlich noch so ein Ding, wo alle Neu-Mamas es immer besser wissen und dir Ratschläge mitgeben: du brauchst eine Schaukel, du brauchst ein Lauflerngerät ... Ich hatte nichts von alle dem und meine Kinder haben auch das Laufen gelernt. Es ist als Neu-Mama immer schwierig diese vielen Infos und gut gemeinten Ratschläge zu filtern und zu analysieren. Was brauche ich wirklich? Muss ich wirklich ein Vermögen für all die Dinge ausgeben, die ich am Ende vielleicht doch nicht brauche?

All solche Dinge, mit denen sich die Oma damals tatsächlich nicht rumschlagen musste. Denn die Sachen gab es schlichtweg einfach nicht. Entwickelt und bespielt von Stiftung Warentest. Man nahm damals das, was man zuhause hatte oder man von der Verwandtschaft weitergegeben bekommen hat.

Es musste nicht der Highend Kinderwagen mit Sonnenschirm, Stoßdämpfern und 20 Fächern von der teuersten Kindermarke sein. Es reichte ein einfacher Wagen mit Platz für's Kind bzw. ein paar Küchenutensilien zum Spielen.

Sind wir doch mal ehrlich das sind alles solche Gedanken, die man sich früher nicht machen brauchte und es funktionierte trotzdem.

Also Back to Basic!


vor der Geburt meines 2. Kindes

An alle Neu-Mamas da draußen, lasst euch nicht verrückt machen. Das Kind wird groß, auch ohne High-End und 20 ach so tollen Produkten zuhause.

Ein Kleinkind zuhause den ganzen Tag bespaßen kann anstrengend genug sein, da braucht es nicht noch 10 tolle Ratschläge, 20 Fachzeitschriften und x-Babykurse, um sich verrückt zu machen.

Der Spruch: Genieß die Zeit, sie werden so schnell groß! 

Ist einer von vielen, den man dann unter anderem hören wird. Durch die vielen Infos, die gerade in der Anfangszeit auf einen einprasseln, das Babygeschrei den ganzen Tag und die Unsicherheit reichen aus, um diesen Satz zwar schon zu verstehen, aber nicht zu verarbeiten. Man fühlt sich wie in einem Hamsterrad, und denkt sich: Ich habe doch eben erst gestillt, wieso hat es denn schon wieder Hunger? Das kann doch gar nicht sein? Wann ist das endlich vorbei?

Man fühlt sich so schon gestresst, da man gefühlt den ganzen Tag nur am Baby ist. Stillen, Wäsche wechseln, Popo putzen, zum schlafen bringen, zum Bäcker spazieren und mal 10 Minuten Ruhe, um mal was zu essen, aufzuräumen oder einfach mal ein Nickerchen mit dem Baby zu machen.
Und das macht man dann auch in der Nacht! Das darf man immer nicht vergessen!
Die Anfangszeit war hart, ich brauche das tatsächlich nicht nochmal. So intensiv und schön die Kennenlernzeit ist, so stressig und zehrend war sie auch.

Alles nur eine Phase!


Ich bin, wie Elischeba, froh, dass ich aus diesem Babyzirkel raus bin und meine Kinder immer selbstständiger werden. In der ganzen Zeit sind wir zusammen gewachsen, haben schon so manches Problem gemeistert, gejammert, geschimpft und gelacht. Wie heißt es so schön: Es ist alles nur eine Phase! Und das ist es tatsächlich. Wenn mich Kinder eins gelehrt haben, dann Geduld. Geduld mit ihnen, Geduld bei den vielen Launen, ... auch wenn es manchmal schwer ist, man einen harten Tag hatte. Ja auch ich poltere dann mal los. Weil es mich nervt, dass ich wieder diejenige bin, die alles hinterherräumt, immerhin müssten sie doch langsam alt genug sein....

Aber am Ende spare ich mir dann die Kraft, ermahne sie zum x. Mal und lasse es mittlerweile eine ganze Weile liegen. Merken? Nein, merken tun sie es oft immer noch nicht. Ich wiederhole mich und hoffe für die Zukunft, dass sie es irgendwann verstehen. Schimpfe weniger und akzeptiere es.

Was ich in meiner Mamazeit gelernt habe? Manchmal muss man filtern: Wobei lohnt es sich sich aufzuregen und was nimmt man besser einfach nur hin?

Wichtig ist sich selbst zu reflektieren, ja auch wir haben uns da mit anderen verglichen, wieso läuft das bei denen und bei uns nicht? Haben Luna aufgezeigt, wie das bei Freunden gehandhabt wird, hat es was genützt? Nein.

Somit mussten wir lernen, es gut sein zu lassen. Dann hat sie eben einen chaotischen Schrank, ihr Problem, nicht meins! Gemecker über zu wenig Platz - dann sortiere aus! Ich mache es nicht mehr. Meckern, dass man nichts zum Anziehen hat? Auch immer noch regelmäßig, wird aber langsam besser. Meist war es dann nämlich nur in den untiefen des Kleiderschrankes - die längst vergessenen Sporthose oder so.

Viele Sachen entspannter zu sehen, hilft ungemein.


Was habe ich mich früher gefangen gefühlt. Ein Kleinkind und der Haushalt. Klar war ich zuhause, aber gefühlt stand immer überall was rum, ich muss doch den Haushalt machen. Bis mein Mann sagte, was nicht ist, ist nicht. Ich habe es mir dann rein geteilt, jeden Tag ein bisschen, jeder Tag war anders, mal klappte es gut, andere wieder gar nicht. Nicht schlimm, alle wussten doch, dass wir ein Baby im Haus haben. Nur ich selbst habe das anfangs nicht gesehen.

Es ist auch oft der innere Perfektionismus der uns gefühlt scheitern lässt. Dieses Kopfchaos war dann noch viel Größer, als der kleine Mann dazu kam. Immerhin hatte ich nun 2 Kinder und Haushalt.

Dadurch, dass der Kleine anfangs auch ein paar Schwierigkeiten hatte und ich zusätzliche Arzttermine wahrnehmen musste, war mein Tag manchmal ganz schön vollgepackt. Es blieb noch weniger Zeit für Haushalt. Für mich zeitweise schlimm, aber nicht zu ändern.

Du kannst dir vorstellen, dass es sich jetzt, mit zusätzlichem Arbeiten gehen, nicht wirklich gebessert hat, aber wir "wohnen" halt in unserer Wohnung. Bei uns sieht es selten "clean" aus. Geordnet und sauber meistens erst am Wochenende, aber auch das habe ich akzeptiert. Es kann erst besser werden, wenn auch der Kleine nicht mehr alles überall rumliegen lässt und auch mal Zeit mit sich alleine verbringt.

Jedes Kind ist eben anders 


Auch so ein Punkt. Verstehen, dass jedes Kind nun mal anders ist. Als mir die andere Mama damals sagte, dass mein Kind vielleicht eine Blockade hat, weil es noch nicht laufen, sondern nur robben kann. Hat mich tatsächlich erst getroffen, aber dann habe ich mir gedacht: Halt, sie ist keine Ärztin, hätte dann nicht schon mal irgendjemand was zu mir sagen müssen? Und ansonsten bewegt sie sich doch normal. Nur weil es bei ihrem Kind geholfen hat?
Ich habe nichts gemacht und siehe da, ein paar Wochen später ging es von ganz alleine los.
Blockade - das war damals nämlich auch so ein Wort, welches von anderen Müttern immer schnell in den Mund genommen wurde. Gefühlt "musste" jedes Kind sowas haben. Aber Bauchgefühl, Bauchgefühl ist auch das wichtigste, was mir bis heute geblieben ist und auf dass ich mich immer wieder verlasse. Es hat uns schon vor einem Gips direkt vorm Urlaub bewahrt und vor verfrühten Arztbesuchen. Das Bauchgefühl sollte man sich nicht nehmen lassen und zudem etwas Zuversicht und Ruhe. Gerade bei Kleinkindern helfen oft Hausmittelchen wie Bauch streicheln, Wärme, Abwarten, meistens ist nichts schlimmes dahinter.

Es braucht eine Weile ein geerdetes Bauchgefühl zu bekommen, gerade beim 1. Kind. Es braucht auch eine Weile, um an seinen Fehlern zu wachsen, Kinder zu verstehen und gefühlt das Richtige zu machen. Aber man darf nicht vergessen, dass es "das Richtige" nicht gibt. Es wird immer Momente geben, wo man sich im nachhinein denkt, ach hätte ich es mal doch ganz anders gemacht. Aber nur an solchen Momenten reift man.

Das richtige Bauchgefühl

Es gibt immer noch nach wie vor Tage und Momente die immer noch nicht "richtig" verlaufen, denn auch wir lernen noch jeden Tag dazu. Aber das gehört dazu! Zu akzeptieren, dass alles nun mal so kommt, wie es kommen sollte, die spontanen Entscheidungen nicht immer die Richtigen sind, aber die lang überlegten können es genauso mal nicht sein. Es ist ein Prozess, ein Prozess den jede Familie anders durchlebt. Es gibt schnell gut eingespielte Teams und welche die eben etwas länger brauchen oder sogar durch Streits sich verändern und anpassen. Letztere waren/sind wir. Wir mussten beide unsere Plätze erst finden und auch jetzt gibt es Momente, wo wir uns in die Haare bekommen, weil sich vielleicht gerade wieder jemand missverstanden und überfordert fühlt. Wichtig ist es darüber zu sprechen, sich vielleicht auch mal zu streiten und die Dinge aus der Welt zu schaffen, aufeinander zugehen. Das kann auch mal schwer sein.


Wir haben 2 recht fordernde Kinder. Beide haben als sie klein waren (oder auch noch immer) ungerne was alleine gespielt. Es sollte immer jemand dabei sein, mitmachen. Me time? Kommt dadurch manchmal echt zu kurz. Aber es wird besser, umso größer die Kids werden. Alles eine Phase!

Hast du ein Kind, welches das von Anfang an recht gut kann? Glückwunsch! Nutze die Zeit, ich bin mir sicher auch dieses Kind bekommt mal eine anstrengendere Phase.

So oder so, nimm es hin! Nimm dir gut gemeinten, ehrlichen Rat an, aber hör auf dein Bauchgefühl. Passt es wirklich zu meinem Kind? Zu uns?

Ich bin gerne diejenige, die ein offenes Ohr hat. Ich gebe gerne meine Erfahrungen weiter, versuche aber meine Freunde nicht zu belehren oder ihnen vorzugeben, wie es sein muss. Aber ich weiß, dass sie uns teilweise als Vorbild sehen, da wir vermutlich doch recht viel, richtig gemacht haben müssen. Unsere Köpfe sind alle noch dran, wir lieben und streiten uns. That's life!

Und die Momente wo, man sich im 1. Moment tierisch geärgert hat, weil zum Beispiel irgendwas wichtiges kaputt gegangen ist, so sehr sind es am Ende doch die Momente, an die man sich gerne wieder zurückerinnert.

Aktuell sammle ich Fotos, die ihnen später bestimmt peinlich sein werden und sage dann immer: Das zeige ich dir zum 18. Geburtstag wieder!

Da kommt bestimmt eine super witzige Collage zusammen! Ich freu mich drauf!

Das Wichtigste ist, auch in den schlimm, traurigen und überfordernten Momenten die Schönen herauszufiltern, Mut zu fassen und jeden Tag aufs Neue positiv zu beginnen.

Eins was mir meine Kinder sehr schnell gelehrt haben ist, dass man nicht nachtragend sein braucht. Kinder drehen sich um und haben schon wieder vergessen, dass sie gerade noch aus gemeckert wurden. Sofort knuddeln sie einen wieder - kann man da noch lang böse sein?

Kennst du ähnliche Momente als du damals deine Kinder bekommen hast? Oder sah es bei dir auch immer so aus, als wäre gerade ein Dino durch deine Wohnung gelaufen?
Erzähl mir gerne davon!

Fühl dich gedrückt
herzlichst 
Sabina

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