Direkt zum Hauptbereich

Ein Wochenende in Potsdam 0409-070924

Für ein spontanes verlängertes Wochenende ging es diesmal nach Potsdam. Ich wollte mir zu gerne mal den Baumwipfelpfad in Beelitz angucken und auch für Luna ist ein bisschen Kultur für die Schule ja immer nicht verkehrt. Ich empfinde es als Vorteil, wenn man in der Schule bestimmte Sehenswürdigkeiten und Städte in seinem Heimatland nicht nur liest, sondern sie mit Glück auch schon mal besucht hat. Man kann dann ganz anders mitreden, wenn man bereits einmal da war.
Und dieses Mal sollte es ein wenig die Innenstadt von Potsdam und Schloss Sanssouci sein.
Wie waren das letzte mal, noch ohne Kinder in diesem Park, so mehr oder weniger auf der Durchreise. Deswegen war es diesmal ganz schön, auch mehr von der eigentlichen Stadt Potsdam zu sehen.

Schloss Sanssouci


*dieser Beitrag enthält Werbung wegen Namensnennung

Garten Schloss Sanssouci
auf dem Weg zum Schloss Sanssouci


Mühle Schloss Sanssouci
Historische Mühle von Sanssouci

Die Ausstellung in der Mühle ist sehr interessant. Es wird davon erzählt, wie sie ursprünglich mal aussah, welche Wandlung sie in Zeiten des Krieges genommen hat und wieso sie jetzt so aussieht, wie sie aussieht.

Am spannendsten fand ich die Legende vom Müller der Mühle bei Sanssouci.
Diese kannst du hier nachlesen:
Die Historische Mühle - Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. (muehlen-in-brandenburg.de)
falls es dich interessiert.
Ich finde es gut, dass es damals bereits Menschen gab, die sich versucht haben durchzusetzen und um ihr Recht zu kämpfen. Da sollte so manch einer heutzutage mal drüber nachdenken. 
Konfrontation und Standhaftigkeit sind nicht immer schlecht und böse, manchmal können sie auch Gewaltiges (Gutes) bewirken.

Man kann übrigens noch frisch zubereitetes Brot in der Mühle kaufen.
Bei uns war es leider schon alle.


Garten Schloss Sanssouci

Weißt du aber zufällig was es mit dem Obst und Gemüse auf dem Stein 
von Friedrich dem Großen auf sich hat?


Neptungrotte Schloss Sanssouci

Was für mich auch neu war in dem Park, war die Neptungrotte. Als ich dies bei Maps gesehen habe, wollte ich da unbedingt mal hin gucken.
Es ist ein tatsächlich wunderschön gemachtes Bauwerk. Die ganzen Wände in der Grotte sind mit Muscheln beklebt! Nicht nur mit einheimischen, sondern mit Muscheln von wahrscheinlich überall aus den Weltmeeren!
So weit ich es erlesen habe, wurde sie im Rahmen verschiedener Wasserspiele erbaut. 
Leider ist davon nicht mehr viel zu sehen. Zudem wurde auch schon einiges zerstört oder ist im Laufe der Jahre kaputt gegangen. Sehr schade!
Ich hätte gerne mal gewusst, wie die Grotte eigentlich ausgesehen hat.

Bei weiteren Streifzügen durch die Stadt sind wir u.a. an diesem schönen Tor vorbei gekommen. 
Es hing an jeder Tür das gleiche Pferd. Schön nostalgisch.

Potsdam

Wir waren in verschiedenen Hinterhöfen und Seitenstraßen, aber auch an einigen Sehenswürdigkeiten, wie der St. Nikolaikirche vorbei gekommen.

St. Nikolaikirche

Welches Café ich für Menschen mit Zöliakie empfehlen kann, ist das Brahm II. Dort gibt es sogar glutenfreie Eiswaffeln (muss man allerdings dazu sagen), aber auch vegan ist hier kein Problem. Alle Eissorten sind für Menschen mit Zöliakie geeignet, genauso wie der Kuchen und die Macarons!

Brahm II

Luna wollte natürlich gleich mal probieren!
Sie sind nicht ganz günstig, aber haben beiden super geschmeckt und sind mal eine absolute Alternative.
Vor allem weil man sonst nirgends frisch etwas für Menschen mit Zöliakie bekommt.
Ich finde den Laden eine super Idee, sollte es öfter in den Städten geben!

Brahm II Makarons


Am nächsten morgen gab es Frühstück im B&B Hotel.
Ich hatte bereits mein Feedback zu B&B bei unserem Trip in Hamburg abgegeben. 
Ich muss sagen, in Potsdam ist es leider nicht viel anders. 
Ein sehr kleiner Speisesaal für ein solch großes Hotel. Wir mussten am Samstag warten, bis endlich ein Platz für uns 4 frei wurde. Wir haben dann auf Barhockern gesessen. 
Und diese "vielen glutenfreien" Möglichkeiten habe ich auch hier vermisst.

Diesmal habe ich nicht nur ein Feedback an B&B abgegeben, diesmal habe ich mich direkt mit einer Mail an die Kette gewandt. Allerdings habe ich noch keine Rückmeldung erhalten, seit nun mehr 2 Wochen, ob man den Spruch lieber wegnehmen oder doch mal etwas an seinem System ändern sollte.
Aber ich denke, dass wird sich leider im Sande verlaufen. 
Schade.


glutenfrei Frühstück B&B

Zumindest war es hier, nach dem Samstagfrühstück, soweit, dass wir anschließend in die Bahnhofspassagen gegangen sind und den Kindern Brötchen und Müsli gekauft haben.
Ist zwar auch nicht Sinn der Sache, aber zum Glück mussten die Kinder nur die Hälfte bezahle, von daher war es noch verschmerzbar, aber trotzdem unfair.

B&B

Man sieht hier gut, im Unterschied zu Hamburg, konnte zwar kein Brot von oben in die Marmeladen rein bröseln, aber man sollte die Marmelade in Waffelbecher machen und viele nehmen die Löffel auch und streichen und schmieren sie an ihren Brötchen oder eben den Waffelbechern ab. Somit können meine 2 keine Marmelade mehr nehmen. Schokolade und Honig ging dagegen besser.

B&B

Wurst und Käse, so hätten sie dies essen wollen, wäre gar nicht gegangen. Denn über der Wurst hingen die Brötchen und 2. lag ein Brotmesser direkt neben der Aufschnittplatte! Überall Krümel!
Es ist schon ein leidiges Spiel
Klar die Mehrheit der Menschen betrifft es nicht, aber dann sollte man glutenfreie Möglichkeiten nicht auf seine Flyer schreiben. 
Noch dazu, wenn ich die Frau von der Rezeption schon darauf hinweise, ob das Glutenfreie essen für meine Kinder ein Problem ist. Und die Dame dann zu mir meint: wir haben glutenfreies Brot!
Getoastet schmeckt das auch gar nicht mal so schlecht. Grins grins
Da hat sie glaube an meinen leiernden Augen gesehen, dass ich darüber nicht lachen konnte.
Ich habe ihr dann erklärt, dass dies wohl ohne glutenfreien Toaster nicht machbar wäre.
Und daraufhin war sie dann still.
Nichts mehr mit Gelächter.

Daran merkt man halt auch, wie sensibel das Personal mit diesem Thema umgeht.
Zudem mag ich es immer nicht, wenn das glutenfreie Brot offen in solchen Brotkörben zu finden ist. 
Ja man kann es theoretisch machen, diesmal lag es auch etwas separat (davon mal abgesehen, dass meine Kinder zum Frühstück nicht gerade Körner- oder Landbrot mögen), aber oftmals sind es die unwissenden Menschen, die dann eine kontaminierte Zange verwenden oder sich im Allgemeinen falsch verhalten.
Denen kann ich es aber nicht verübeln, denn das kann nur seitens des Hotels verhindert werden.
Und nun bin ich mal gespannt, wie lange sie brauchen werden, um mir zu antworten ...
oder eben auch nicht.

B&B


Beelitz Heilstätten und der Baumwipfelpfad


Den Sonntag nutzten wir dazu uns Beelitz Heilstätten genauer an zusehen.
Wie bereits versprochen, sind hier ein paar mehr Fotos des Lost Places und seinem Baumwipfelpfad.



Nachdem wir Eintritt bezahlt haben, sind wir auf dieses Gebäude gestoßen. Erst ab da wussten wir, dass es sich hier tatsächlich um Heilstätten, also mehrere historische Gebäude handelt. Wir konnten vorher mit dem Ortsbegriff nicht wirklich viel anfangen. 
Aber ab hier wurde es spannend...

Die Küche

Beelitz Heilstätten

Sie wurde 1902 als eine von 2 Küchen in Betrieb genommen. 
Im zentralen Küchensaal wurden in 4 hochmodernen Dampfdruckkesseln Speisen für bis zu 600 Patienten und das entsprechende Personal zubereitet. 
Während der Zeit als sowjetisches Hospital mussten die großen Dampfkessel weichen und wurden durch neue offene Herde ersetzt. Über diese spannt sich die heute noch zu sehende große Abluftanlage.

In der Zeit des Lost Places wurden die großen Fenster und Türen mit Brettern verschlossen. Trotzdem wurde die komplette Einrichtung und die Dächer vom Kupfer befreit. Durch diese offenen Stellen konnte Wasser eindringen , welches großen Schaden im Innenraum anrichtete.

Lost Place Beelitz Heilstätten

Weiter ging es für uns auf den Baumwipfelpfad. 
Von dort aus hat man einige Informationen über die einzelnen Ruinen erfahren und auch an manchen Ecken kleine niedliche Details des Parks entdeckt, die man vorher nicht bemerkt hat. 
Wie hier dieses Herz:

Beelitz Heilstätten

oder diesen lustigen Smiley.

Beelitz Heilstätten

Neben ihm, konnte man Steintürmchen bauen. Das haben wir gesehen, den Smiley aber erst von oben.

Beelitz Heilstätten


Waschküche, Labor und Laden


Lost Place Beelitz Heilstätten 

Es handelt sich hierbei um die Waschküche, Labor und Laden. 
Das Gebäude wurde 1902 fertiggestellt und beinhaltete die Zentralwäscherei der Heilstätten. 
Um 1930 wurde sie zu einem Labor und zur Bildungsstätte umgebaut.
Als das Haus verlassen war, wurde es zu einem Ort der Verwüstung und Zerstörung. Bankreihen wurden ausgerissen und gestohlen oder in andere Gebäude verschleppt. Über das Dach eindringendes Wasser zerstörte Wandverkleidungen und Decken. 

Lost Place Beelitz Heilstätten

Was nicht ausgebaut und mitgenommen werden konnte, wie zum Beispiel das Parkett des Speisesaals des Frauenpavillons, wurde zerschlagen, beschmiert und vermüllt. 

Lost Place Beelitz Heilstätten
Frauenpavillon

Die einmalige Dachlandschaft wurde durch den Kupferdiebstahl schwer beschädigt. 

Durch die Sanierungsarbeiten findet man nun in der Waschküche einen kleinen Laden in dem man Souvenirs kaufen kann.


Lost Place Beelitz Heilstätten

Beelitz Heilstätten


Die Liegehallen


Beelitz Heilstätten

Lost Place Beelitz Heilstätten

Beelitz Heilstätten

Beelitz Heilstätten

Während der Nutzung durch die sowjetische Armee wurden die Liegehallen zugemauert und als Lagerflächen genutzt. Sie wurden trotz Abrissgenehmigung ab 2015, nach historischem Vorbild, wieder instand gesetzt.


Die Chirurgie 

Lost Place Beelitz Heilstätten

Da die Freiluftbehandlung eines der wichtigsten therapeutischen Maßnahmen bei Tuberkulose-Erkrankten war, wurden große Balkone, die sogenannten Liegeterassen angebaut.
Die Krankenzimmer für Knochentuberkulöse lagen im EG, da war durch die weit vorgezogenen Terrassen, die beste Möglichkeit zur Besonnung. Im Obergeschoss lagen die Krankenzimmer der Lungentuberkulösen, bei denen die direkte Sonneneinstrahlung wieder vermieden werden sollte. Deshalb waren zur Beschattung, vor den Liegeterassen, leicht bewegliche Stoff-Markisen angebracht. 

Der historische Blumenbalkon wurde 2022 instandgesetzt und wird jedes Jahr mit einem neuen Pflanzschema bepflanzt.

Lost Place Beelitz Heilstätten


Das Alpenhaus


Das Alpenhaus wurde von 1905-1907 erbaut. 
Die Gebäude wurden aus ästhetischen Gründen teilweise mit vorgesetzten Fachwerkfassaden, im Stil der englischen Landhausvillen, versehen. Gestützt wurden die Gebäude durch die damals neue Stahl-Skelettbauweise. Viele ältere Stahlskelettbauwerke haben durch diese stabile Bauweise auch Bombenangriffe im 2. Weltkrieg mit geringen Beschädigungen überstanden.

Damals wurde das Dachgeschoss des Alpenhauses als Wohnungen und Aufenthaltsräume des Pflegepersonals verwendet. Die Wohnräume waren, im Gegensatz zur schlechten Wohnsituation in Berlin, sehr großzügig gestaltet.

Warum Alpenhaus?
Den Namen bekam das Haus wegen der benachbarten "Beelitzer Alpen". Dies ist eine künstlich entstandene Hügellandschaft die zu einem Park umgebaut wurde. 

Hygiene war das oberste Gebot, damals in den Heilstätten. Nur dadurch wurde die Verbreitung von Keimen und damit der TBC eingedämmt. Auch aus diesem Grund gab es in den Räumen der Heilstätten keine Ecken und Kanten. Alle Ecken waren abgerundet und selbst die Heizungen konnte man abklappen. Nirgends konnten sich Keime absetzen. 
Ab 1927 gab es bereits Spülmaschinen in der Abwaschküche des Alpenhauses. 
Um die Hygiene auch beim Transport der Speisen zu gewährleisten, wurde das fertige Essen mit "Elektrofahrzeugen" zu den Pavillons der Frauen und Männer gefahren.

Die Beelitz Heilstätten waren größtenteils Selbstversorger. Fleisch, Backwaren, Obst und Gemüse wurden in kleinen Betrieben auf dem Gelände selbst hergestellt. Für die Energieversorgung sorgte ein völlig neuartiges Kohlekraftwerk. Diese Anlage ist die erste Kraft-Wärme-Kopplungsanlage Deutschlands. Ein dazugehöriger Schornstein mit Wassertank erzeugte beim Heizen warmes Wasser. 

Lost Place Beelitz Heilstätten

Warum wurde das Alpenhaus zerstört?


1945 tobte in den Beelitz Wäldern die letzte große Schlacht des 2. Weltkrieges. Zu dieser Zeit war das Alpenhaus ein Kriegslazarett und mit etwa 3000 verwundeten Soldaten und dem Krankenhauspersonal völlig überfüllt. Erst gegen Ende 1945 gelang es der Roten Armee die Heilstätten einzunehmen. Die sowjetischen Soldaten hatten sich in den unterirdischen Gängen und Kellern festgesetzt und leisteten harten Widerstand. Noch während dieser Kämpfe wurde das Lazarett evakuiert.  Dadurch wurde das Alpenhaus stark beschädigt und der Dachstuhl brannte völlig aus. Die heutige Ruine zeigt das Ausmaß und wird seitdem von der Natur zurückerobert.

Lost Place Beelitz Heilstätten

Lost Place Beelitz Heilstätten

Lost Place Beelitz Heilstätten

Lost Place Beelitz Heilstätten

Die Kochküche, der Frauenpavillon und der Hörsaal des Labors sollen bald für individuelle Erlebnisse genutzt werden können und werden daher aufwendig saniert.

Beelitz Heilstätten


Quellen: Fotoaufnahmen vor Ort, Lehrtafeln vor Ort und Wo ist was? – Baum und Zeit 



Spargelhof Klaistow mit der größten Kürbisausstellung Brandenburgs



Nicht ganz so geschichtlich war der Besuch auf dem Spargelhof. (Fast) Jedes Jahr besuchen wir 1x den Spargelhof. Uns gefällt hier das Maislabyrinth und das etwas andere Erlebnis als zum Beispiel bei Karls. Wobei wir auch riesige Fans von Karls Erdbeerdorf sind.
Dieses Jahr waren wir mal zur Kürbisausstellung dort. Ich glaube sonst waren wir immer in den Sommerferien oder kurz nach oder kurz vor der Kürbissaison dort (wie das eigentlich meistens bei solchen Ausstellungen ist, auch bei Karls).
Aber das es so voll wird, damit hätten wir nicht gerechnet 🙉🙈🙊

Spargelhof Klaistow

Wir mussten extra ein paar Euro Eintritt bezahlen, um zur Sonderausstellung und leider auch zum Spielplatz zu kommen. Es war nicht übertrieben und wir waren nun mal einmal da, also haben wir es auch gerne bezahlt.
Wir wurden mit mehreren schönen und witzigen Kürbisfiguren belohnt.

Fred Feuerstein, Feuerwehrmann Sam, einem flammenden Herz, verschiedene Sorten an Kürbissen, ein Pokémon, Jim Knopf mit seiner Lokomotive, und und und...

Spargelhof Klaistow

Spargelhof Klaistow
Hättest du gedacht, dass es solche Kürbisse gibt?


Spargelhof Klaistow
Mensch-ärgere-dich-nicht mal anders


Spargelhof Klaistow
Dieser Kürbis war mit etwa 600 kg noch nicht der schwerste!!!


Alles in allem war es ein total gelungener Tag. Wir haben beides an einem Tag locker geschafft. Ist also eine klare Empfehlung, wenn man mal in der Nähe von Potsdam ist.


So entschuldige bitte, der Post ist glaube ziemlich lang geworden, aber es war auch ein sehr interessanter Tag bzw. Wochenende mit vielen, vielen Eindrücken!

Liebe Grüße
Sabina

Kommentare

  1. Ui, was für ein langer Post, ich weiß ja kaum noch, was ganz oben stand...
    Schau mal, der Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelbefehl#:~:text=Angeblich%20schlichen%20die%20Bauern%20in,in%20Sanssouci%20oft%20Kartoffeln%20nieder.
    Da findest Du alles über die Kartoffeln auf der Gedenktafel.
    Potsdam ist schon eine hübsche Stadt, ich mag sie gerne.
    Und ja, als normaler Esser macht man sich über glutenfreie Dinge gar keine Gedanken.
    Hab einen schönen Abend, lieben Gruß
    Nicole

    AntwortenLöschen
  2. Vielen Dank für den Tipp. Wieder was dazu gelernt!

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen