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Jeden 3. kann es treffen ...

 ... tatsächlich hat mich diese Aussage auch getroffen. 

by pexels

Aber es ist tatsächlich so, dass ein Gen, welches 40% der Bevölkerung in sich trägt ausschlaggebend dafür ist, welche Krankheit eine Person in ihrem Leben mal bekommen kann.

Diese beiden Gene nennen sich:

HLA-DQ2

HLA-DQ8

(nachzulesen unter Zöliakie verstehen)*

40% der Bevölkerung tragen mindestens eins dieser Gene in sich und vererben es auch weiter. 
Die häufigsten Krankheiten sind Zöliakie und Narkolepsie

Aber auch andere Umweltfaktoren spielen eine Rolle, die aber noch nicht weiter erforscht sind. Vermutlich sind es Umweltfaktoren in den ersten Lebensjahren, man weiß aber noch nicht, ob man diese gezielt beeinflussen könnte.

Allerdings ist die wahrscheinlich durch diese beiden Gene wiederum an Zöliakie zu erkranken, nur bei etwa 1 %. Die Mehrheit trägt also dieses Gen in sich und hat keinerlei Auswirkungen. Es ist bewiesen, dass etwa 90% der Menschen mit Zöliakie das Gen  HLA-DQ2 in sich tragen. Hat man diese Gene nicht in seinem Erbgut, besteht demnach auch kein Risiko an Zöliakie zu erkranken.

Ich habe bei Focus IN CD* eine schöne Übersicht gefunden, bei der man mal gut veranschaulicht sieht, wieviel Menschen tatsächlich betroffen sind.


Meine beiden Kids sind also die beiden grünen Menschlein.



Zudem gibt es aber auch bestimmte Risikogruppen bei denen das Zöliakierisiko höher ist als bei Anderen z.B. bei Menschen mit Down-SyndromTurner-Syndrom oder Williams-Beuren-Syndrom.

Außerdem hat man ein erhöhtes Risiko an Zöliakie zu erkranken, wenn man bereits an einer anderen Autoimmunerkrankung wie:

• Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen

• Typ 1 Diabetes mellitus

• Autoimmune Lebererkrankungen

• Juvenile idiopathische Arthritis

• Autoimmune Hauterkrankungen (z.B. Vitiligo, Schuppenflechte) leidet.

Etwa einer von vier Zöliakiebetroffenen wird im Laufe seines Lebens eine dieser oben aufgelisteten oder eine andere Autoimmunerkrankung entwickeln.

Jedoch, was wir in der Reha gelernt haben, dass unser Kids die jetzt bereits an Zöliakie erkrankt sind, aber noch keine Probleme mit Zucker haben, diese Autoimmunerkrankung auch nicht mehr bekommen werden. Man müsste erst Diabetes haben und als Begleiterscheinung könnte sich eine Zöliakie entwickeln, nicht andersherum.

Wie in der Zeichnung erwähnt gibt es aber auch einige Menschen, die sogenannte Dunkelziffer, die eigentlich eine Zöliakie hat, diese aber nicht weiter bemerkt oder einfach ab tut. Vermutlich sind es gerade die älteren Menschen, die die Symptome ignorieren: "Dann tut mir halt mal kurz der Bauch weh, oder dann gehe ich halt nach dem Verzehr einmal öfter auf Toilette, da wird schon nichts sein."

Aber Zöliakie löst auch nicht immer Magen-Darm-Beschwerden aus, sondern kann eine Vielzahl an Symptomen auch außerhalb des Verdauungssystems hervorrufen. Bei Luna war es z.B. so, dass sie gar keine Symptome zeigte. Sie wuchs normal, war halt schlank und aufgeweckt. Und trotzdem zeigten ihre Blutwerte, dass ihr Magen-Darm-System alles andere als "Gut" war. Wir haben sie damals nur mit testen sollen, weil es bei ihrem kleinen Bruder bestätigt wurde.
Auch wir Eltern haben uns testen lassen, aber unsere IgA-Werte waren alle in Ordnung.
Wie ich aber gelernt habe, muss aber trotzdem jemand von uns beiden diese Gene in sich tragen, somit sind wir aus der Nummer nicht raus und könnten trotzdem im Laufe unseres Lebens immer noch Zöliakie entwickeln.

Denn wichtig bei diesem Thema ist zu wissen, dass bei einer unbehandelten Zöliakie gesundheitliche Langzeitfolgen auftreten können, auch wenn die Zöliakie keine Beschwerden verursacht!

Man muss sich vorstellen, dass bei jedem "Glutenunfall" die Darmzotten eine Narbe erhalten. Bei dauerhafter Glutenaufnahme, bei einer unbekannten Zöliakie, vernarbt quasi die Darmwand, die Zotten sind nicht mehr vorhanden und alle wichtigen Nährstoffe werden zwar gegessen, aber einfach wieder ausgeschwemmt. Man kann diese Langzeitfolge auch teilweise wieder rückgängig machen, jedoch erfordert dies eine strenge glutenfreie Ernährung.




Erkrankungen bei einer unbehandelten Zöliakie können sein:
  • Depression
  • Krampfanfälle
  • Herzmuskelentzündung
  • Reizdarmsyndrom
  • Dünndarmkrebs
  • Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit
  • erhöhtes Risiko für Fehlgeburten/Frühgeburten und geringes Geburtsgewicht
um nur mal einige zu nennen.

Merkmale woran man bei Kindern an eine Zöliakie denkt, sind übrigens neben den Magen-Darm-Beschwerden auch vermindertes Wachstum, Abgeschlagenheit und Lustlosigkeit, aber auch eine verspätete Pubertät kann möglich sein.

Somit, falls es noch weitere Fragen gibt, kannst du dich gerne an mich wenden. Ich weiß bestimmt noch nicht alles, aber mittlerweile so einiges 😉

Liebe Grüße
Sabina

* Dieser Beitrag enthält Werbung aufgrund von Namensnennung


PS: Falls du den Verdacht haben solltest von einer Zöliakie betroffen zu sein, dann nicht einfach eine Selbstdiagnose machen! Zöliakie kann nur bei Aufnahme von Gluten festgestellt werden! Und sprich mit deinem Arzt und verlange einen Bluttest nach dem IgA-Wert. Dieser Wert wird bei einem normalen Check-up nicht mit gemessen, sagt aber aus, ob eine Autoimmunerkrankung vorliegt.


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