Ob ich aktuell von Glück sprechen kann, weiß ich nicht so genau. Ich habe in den letzten Tage eine ziemliche Tortur mit meinem kleinen Mann hinter mir. Dieser kleine Wicht möchte absolut kein Blut ziehen lassen. Verständlich, aber hin und wieder muss er da halt durch. Für uns wäre es vor allem für diesen Allergietest wichtig, den wir im August aufgrund seiner schlechten Atmung haben machen lassen.
Aber nachdem ich in der letzten Woche insgesamt 1h dafür verwendet habe, diesen kleinen Kerl zum Spritzen zu überreden und er jedes Mal kurz vorher doch wieder den Arm weg zuckt und Kräfte entwickelt, die ich einfach nicht halten kann, habe ich für mich diese Aktion jetzt für die Reha abgehakt.
Es ist für mich und auch für den kleinen Mann eine absolute Tortur. Aber zur Erklärung:
Als wir das 1. Mal zum Spitzen gegangen sind, wollte er dass Luna vorgeht und es als 1. machen lässt. Soweit kein Problem, Luna zieht das mittlerweile durch, auch wenn sie nach wie vor Respekt vorm Spritzen hat. Als der Kleine dann dran war, ging der Schrecken los. Da saß ich glaube schon die 1. Halbe Stunde, bei der nichts passierte und es abgebrochen wurde mit den Worten: Die Kinder werden hier nicht festgehalten und nicht dazu gezwungen!
Die Argumentation finde ich einerseits richtig, bei kleinen Kindern aber immer sehr schlecht machbar.
Die nächste Ärztin fand Flori total lieb, die hat sich auch mega viel Zeit für ihn genommen, aber es hat trotzdem nicht geklappt. - Wieder insgesamt 2h dafür drauf gegangen
Am Donnerstag kam dann der härteste Tag für uns. Ab 14 Uhr habe ich ihn erstmal 1h dafür bequatscht überhaupt in den Raum zu gehen, dann waren wir drin und haben bis 18 Uhr versucht ihn dazu zu bringen seinen Arm zu strecken und ruhig zu halten. Jedes Mal wenn er die Spritze auch nur sah, fing er an zu schreien, zu treten und weinen. Er hatte mir zwar jedes Mal aufs Neue versprochen: Dieses Mal ziehe ich es durch! Aber er konnte es nie halten.
Somit kam der kleine Mann selber auf den Gedanken, man könne ihn doch spritzen, wenn er schläft.
Offenbar ging er davon aus, dann wenn er dann schläft, ich ihn dann in dann Arzt Zimmer tragen soll und er das dann mit sich machen lässt, aber ganz so war es dann doch nicht geplant.
Ich habe mich tatsächlich für die Nacht mit der Ärztin verabredet. Ich sollte Sie anrufen, wenn der Kleine vermutlich fest schläft und dann würden wir es probieren.
23 Uhr habe ich sie gerufen und das Vorhaben ging los.
Erst musste er in die richtige Position gebracht werden, sie fing an abzutasten... und er wurde wach!
Schnell ging die Ärztin aus dem Zimmer, ich habe ihn beruhigt und am Freitagmorgen habe ich ihn nur erzählt, dass er schlecht geträumt hat. Er meinte selber, er hat schlecht geschlafen, weil er von den Spritzen geträumt hat.
Ich bin zwar in der Nacht nochmal später wach geworden, weil ich mir zur Sicherheit, am Abend schon den Wecker auf eine Nachtzeit gestellt hatte, aber ich habe mir dann überlegt, dass es das jetzt nicht mehr Wert ist. Die Große muss drunter leiden, für seine und meine Psyche ist es nicht gut, also macht es jetzt seinen Sinn sich hier die restliche Zeit, nur mit dieser Blutabnahme zu beschäftigen.
Ich werde also im Anschluss der Reha beim Kinderarzt anrufen und eine Blutabnahme dort planen. Dann muss es halt eben doch mit "Gewalt" und passieren. Anders bekommt man in Deutschland ja leider sonst nicht weiter. Man braucht die feste Bestätigung um dann an Nasentopfen etc. zu kommen. Noch dazu wenn sich Milben tatsächlich bestätigen lassen. Und ich gehe fest davon aus, dass es die Milben sein werden.
Aber hier und jetzt kann ich gut mit dieser Entscheidung leben und es wird das Beste für ihn und auch mich sein, um die nächste Zeit hier so angenehm wie möglich zu machen. Der Test entscheidet aktuell in der Reha gar nichts. Es hätte alles nur sehr viel vereinfacht. Aber gut, dann ist es jetzt halt so.
Die Ärztin hat mich zumindest bewundert, was Balsam in dem Moment für meine Seele war dass ich so eine wahnsinnige Geduld für mein Kind aufgebracht habe. Sie wäre wahrscheinlich schon ausgeflippt und hätte es angeschrien und das obwohl sie sonst einen mega ruhigen, lieben Eindruck macht.
Wie du siehst, nach Erholung sah die Woche bei uns absolut noch nicht aus. Da wir am Donnerstag so lange wegen der Blutabnahme gemehrt haben, konnte auch Luna nicht zum Schwimmen gehen. Und das tata mir halt auch leid, dass das ja dann nicht nur für den kleinen Blöd ist, sondern die große dann ja auch drunter leiden muss. Deshalb meine Entscheidung, der Abbruch steht.
Ich habe die Nacht danach auch noch besonders viel mit meinem kleinen Zwerg gekuschelt. Immerhin ist seine Angst auch nachvollziehbar und ich weiß, dass sich das in den nächsten Jahren auch etwas mehr geben wird. Nur halt eben jetzt noch nicht, aber bald...
Ansonsten hatten wir wieder einige Termine, um das Krankheitsbild der Kinder besser kennenzulernen. Aber vorweg, es ist ja keine Krankheit, sondern eine Autoimmunerkrankung. Unsere Kinder sind also nicht krank, sie können nur nicht alles essen. Aber dazu werde ich bestimmt nochmal separat einen Beitrag schreiben, über all die wissenswerten Dinge, die wir so erfahren haben.
Die Kinder konnten sich zumindest in der Lehrküche austoben und zum Abendbrot oder Mittagessen ihre selbst gebackenen Choco Crossis, Cookies und Kuchen kosten. Für die Zölimäuse ist es ein Highlight mal andere Dinge zu essen, als die die es im Laden gibt. Am Ende der Reha sollen wir einen riesigen Ordner mit ganz vielen Rezepten bekommen. Somit habe ich auch für dich vielleicht ein paar coole neue Rezepte, die du vielleicht noch nicht konntest. Also sei gespannt.
Ich war am Sonntag nochmal in Bad Tölz unterwegs. Eigentlich nur um mein Auto endlich mal wieder voll zu laden. Dabei haben wir aber noch ein paar weitere schöne Ecken von Bad Tölz und der Isar entdeckt.
AntwortenLöschenWas so ein Aufwand wegen Blut abnehmen? Als ich Kind war, wurde da nicht so ein Aufriss draus gemacht. Bei mir war das damals auch immer problematisch, weil sie meine Adern nicht getroffen oder gefunden haben oder zu wenig Blut kam. Statt einmal mussten sie bei mir immer 4-5 mal stechen... ich hab es total gehasst.
Das war bei mir als ich so langsam erwachsen war auch der Fall. Ich mochte es anfangs auch überhaupt nicht. Aber hier wollen sie die Kinder halt nicht zwingen und so. . . Und dann kommen da solche Zeiten zusammen. Aber ich habe auch von allen anderen Muttis gehört, ohne festhalten kommt man in dem Alter oft nicht weiter. Kein Kind sagt: juhuu Blutziehen! Und streckt den Arm freiwillig hin. . .
Löschen