Ausflug nach Mainz Teil 1

Am Wochenende ging es für mich und meinen Mann mit einer Bustour nach Mainz und in den ZDF-Fernsehgarten. Ich habe ihm diesen Ausflug zu seinem 40. Geburtstag geschenkt. Immerhin möchte man da ja auch mal etwas besonderes, außergewöhnliches schenken. Den üblichen Kram den man sonst immer so verschenkt, steht nach kurzer Zeit in der Ecke und das war es dann. Gemeinsame Zeit vergisst man so schnell nicht! Deshalb ist sowas immer noch das beste Geschenkt. 

Wir wurden zwar anfangs belächelt, dass wir so eine Tour machen möchten, aber so muss man sich wenigstens um nichts kümmern und genau das war mein Plan.

Der Tag startete bei uns ziemlich früh. Wir wurden von einem Freund gegen 7 Uhr abgeholt und sind auf den Busbahnhof gefahren. Zur gleichen Zeit ist Luna mit ihrer Cousine und ihrer Oma nach Dresden in den Zoo gefahren. Da es früh leider so doll geregnet hat und sie, wie wir später herausgefunden haben, auch noch an einer anderen Busbahnhofstelle standen, haben wir uns leider nicht mehr gesehen. Aber somit hatte auch sie ein besonderes Wochenende.

Kurz nach 7:30 Uhr ging es dann also los. Ca. 5 Stunden fahrt und 3 Pausen warteten nun auf uns.
Wir hatten einen sehr alten Busfahrer, mit einem doch schon recht alten Bus, weswegen wir zeitweise doch etwas verunsichert waren. Aber es ging ja alles gut. Man hört halt leider nur doch recht oft von Unfällen mit Reisebussen. 

Jedenfalls sind wir 13:30 Uhr endlich in  Mainz angekommen und wurden erst einmal zu einer Stadtführung abgeholt. Leider sollte diese nur 1 Stunde gehen. Somit musste unsere Stadtführerin sich kurz und knackig halten, um uns das Wichtigste erzählen zu können. Allerdings ist übers Wochenende Johannisfest und dies wiederum bedeutete, dass mehr als 500.000 Menschen übers Wochenende nach Mainz kommen. 

Die Stadtführerin musste also besonders laut sprechen bzw. etwas abgelegenere Stellen suchen, damit sie uns etwas erzählen konnte.

Eisenturm und Heiliggeist

Mainz verfügt über mehrere Stadttore. Auf dem Foto ist der Eisenturm zu sehen. An diesen verschiedenen Türmen wurde früher getauscht und gehandelt. Es gab z.B. noch den Fischturm und den Holzturm. Eigentlich standen diese auch direkt am Wasser. Nur wurde im Zuge der Begradigung des Rheins eine Straße und einige Häuser an der Flusspromenade errichtet.

Dieses Bauwerk, ebenfalls in der Nähe des Eisenturms, war bereits Gefängnis, Krankenhaus, Altenheim, Tanzlokal und nun Restaurant. Durch das Gebäude führte früher die Stadtmauer. Aktuell kann man von einer Fußgängerbrücke in den Hof des Heiliggeist sehen. Es soll ein sehr beliebtes Restaurant sein.

Mainzer Dom

Der Mainzer Dom, entstand aus einer Machtbegierde hin Könige krönen zu dürfen. Dies war bis dato nur angrenzenden Bischöfen möglich. Leider kann ich die Geschichte nicht mehr ganz wiedergeben. Zumindest war es früher so, dass der Königstitel nicht wie in England vererbt, sondern gewählt wurde. Und das wählen eines Königs war nur 7 Menschen möglich. Diese waren reich und der Kirche unterstellt. Der letzte Bischof, der bei einer Wahl seine Stimme geben musste, war immer der Erzbischof von Mainz. Deshalb nannte er sich zum Schluss Königsentscheider. Durfte aber die Krönung selbst nicht durchführen. Und da sich die anderen beiden Regionen immer anfeindeten, wer wie was macht. Dachte sich der Erzbischof Willigis von Mainz: dann baue ich mir einen eigenen Dom, in dem ich Könige krönen kann.

Mit diesem Hintergrund entstand der Dom, in dem immerhin 7 Könige gekrönt wurden.

Willigisportal

Grabdenkmal für Erzbischof Albrecht von Brandenburg

In dem Dom sollen über 1000 Menschen beerdigt wurden sein. Darunter 50 Frauen. Diese wurden in den Böden, in den Wänden und überall sonst mit verbaut. Man wollte damals möglichst Nah am "Himmel" sein. Um eventuell wieder auferstehen zu können.

Orgel

Man konnte zwar nicht lesen, wollte aber bildhaft darstellen wer man ist. Man hat sich also als großer "König" der Könige krönt dargestellt. Man wollte sozusagen über allen Anderen stehen.

Altstadt

In der Altstadt war nun also Johannisfest zu Ehren des Johannes Gutenberg. Zu den Häusern wurde uns erklärt, dass nach den vielen Bränden, die die Stadt erleben musste, die Bewohner wieder die alten Fassaden zurück haben wollten. Anders wie in Lüneburg wurden hier dann aber rein die Fassaden auf die bestehenden Häuser gesetzt. Auf dem Bild denkt man auf dem 1. Blick, dass es sich hierbei um 2 Häuser handelt. Vor Ort konnte man aber erkennen, dass im 2. Stock ein Zahnarzt ist, der im benachbartem gelben Haus immer noch zu sehen ist. Somit wurde also wirklich nur rein die äußere Hülle auf die Häuser gelegt. 

Haus zum kleinen Elefanten

Haus zur goldenen Gans

zum Kirschgarten

Du kannst dir vorstellen, dass wir an diesem Tag einen Junggesellinnenabschied nach dem anderen gesehen haben! 

Zum Ende unserer Stadtrundführung ging es über die schnellste Ampel von ganz Mainz. An einer Oma haben sie den Übergang definitiv nicht gemessen, diese würde die Straße vermutlich nicht in einem Zug überqueren können. Das fiel uns bereits schwer. Also wen sie da als Maß genommen haben, würde ich zu gerne einmal wissen. Aber schaut euch die süßen Ampelmännchen an!!!! Es sind tatsächlich Mainzelmännchen an verschiedenen Übergängen zu sehen. Und bei uns in der Stadt wird diskutiert, ob das Ampelmädchen wieder verschwinden soll, Frechheit! 

H² Hotel

Nach dem Rundgang wurden wir dann endlich ins Hotel gebracht. Wir waren alle im H² Hotel. Das Zimmer 220 mit Blick auf das "7 Grad" hatten wir. Es ist ein sehr modernes, neues Hotel, welches uns von der Ausstattung her wirklich gut gefallen hat.

Doppelbett mit Touchbedienung für die Lampen

Bad

Die Schildkröte hat mir der kleine Mann noch fix mitgegeben,
damit ich an ihn denke.

der Hotelflur in der 2. Etage

Kaum sind wir auf dem Zimmer gewesen, fing es auch schon wieder zu regnen an. Also haben wir erst noch ein bisschen Fußball geguckt, bevor wir uns dann das Johannisfest etwas genauer ansehen wollten.

Und damit der Text nicht zu lang wird, geht es dann bei Teil 2 weiter.

Deine 

Sabina